Recycelt die Bio-Tonne! (Markkleeberger Stadtnachrichten 21/2018)

10. Oktober 2018

Markkleeberg, 10. Oktober 2018. –  Ab 2020 wird bei uns die Bio-Tonne zur Pflicht. Die Festgebühr für Müllentsorgung steigt von EUR 21,89 auf satte EUR 45,23. Unser Oberbürgermeister erklärt: „Wir sind als Kreistag nicht in der Lage, uns über Gesetze hinwegzusetzen. Die Höhe der Gebühren wird auch nicht auf dem Basar verhandelt, der Festsetzung liegt vielmehr eine betriebswirtschaftliche Kalkulation zugrunde, die 177 Seiten umfasst.“ Aus unserer Sicht ist das verfehlte Politik. Statt ein bürgerfreundliches Gesamtkonzept zu diskutieren, wird eine für die meisten Bürger unverständliche 177-Seiten-Kalkulation in den Ring geworfen, gleich in Verbindung mit der Abwertung potentieller Kritiker. Es sei ja kein Marktplatz, auf dem so eine seriöse Ausarbeitung besprochen werden könnte. Wir sehen das anders. Als erstes sollte man Entscheidungen so aufbereiten, dass diese von mündigen Bürgern verstanden werden. Damit erreicht man tragfähige Lösungen, denn wie selbst der NABU e.V. feststellt, gibt es genügend Landkreise, die zeigen, dass eine Getrenntsammlung nicht automatisch teurer werden muss (https://blogs.nabu.de/verbreitung-biotonne-deutschland-2017/). Wenn die Abholzyklen angepasst werden, Biogas oder Humus aus der Kompostierung für Infrastruktur genutzt oder verkauft werden kann, ist viel für die Umwelt- und Kostenbilanz getan. Die Abfallwirtschaft der Landkreise Saale-Orla und Saalfeld-Rudolstadt kam sogar zum Ergebnis, dass die Biotonne dort unwirtschaftlich ist und daher nach § 11 KrWG nicht eingeführt werden braucht, wenn dies ökologisch vorteilhafter und wirtschaftlich zumutbar ist (www.zaso-online.de). Es gibt also Gestaltungsspielräume, die leider nicht diskutiert wurden. Veränderung braucht Mut, unterstützen Sie uns dabei.

Die FDP-Ortsgruppe trifft sich am 16.10. um 19 Uhr im Ratskeller Markkleeberg.